36. Hamburger Singewettstreit

Sonnabendvormittag und ich bin auf dem Weg zur Universität. Nichts Böses ahnend treffe ich auf dem Weg dorthin Pfadfinder aus unserem Bund, ganz aus dem westlichen Süden. Die Sippe Specht von den Alemannen fährt auch zur Uni, aber nicht zum Lernen, so wie ich, sondern um sich als Singegruppe anzumelden. Sie nehmen als Sippe bei den „Traditionellen Singekreisen“ teil. Da die Alemannen noch nie auf dem „HaSiWe“ waren, erzähle ich ihnen ein bisschen davon und stelle dabei fest, dass ich selbst das letzte Mal vor 10 Jahren, im Audimax der Uni HH, auf der Bühne stand und sang. Ich liefere die Gruppe im ESA (Hauptgebäude der Uni) bei flina und sundré, den beiden Organisatorinnen, ab und mach mich auf den Weg in die Bibliothek. Die Vorfreude auf den Singewettstreit am frühen Abend steigt.

Bevor es richtig losgeht, will ich aber krydi und py alias „krypy“ bei ihrem Auftritt im Vorentscheid die Daumen drücken. Falls sie nicht in die Endausscheidung kommen sollten, will ich sie zumindest einmal singen gehört haben. Die beiden müssen gegen zwei andere Gruppen antreten. Insgesamt wollen sechs Gruppen in der „Offenen Kategorie“ auf die Bühne des Audimax, aber nur vier kommen weiter. krydi und py singen gegen eine Singegruppe aus dem Stamm Sperber und gegen eine (aufgedrehte) Mädchensippe vom Stamm FN. Alle Gruppen für sich sind gut und unterhaltsam. krypy singen ein selbst geschriebenes Lied, in dem sie vergangene Fahrtenerlebnisse verarbeiten. Das zweite Lied  „Falling Slowly“ stammt aus dem Film „Once“. Hierbei beweist krydor, dass er fast so schön hoch singen kann wie mein absoluter Lieblingssänger Morten Harket von a-ha. Ein Kompliment, auf das er wohl verzichten konnte.

Die Vorentscheidjury brauchte unglaublich lange, um eine Entscheidung zu verkünden. Meinte ich doch vorher noch zu py „entweder die wollen eine Partygruppe oder jemanden der anspruchsvoll gut singt.“ Die Jury entschied sich für Letzteres und gegen die Partykombo der Sperber. Überraschende Freude auf unserer Seite.

Im Audimax viele bekannte Gesichter begrüßt und einmal obligatorisch über den Markt geschlendert. Dann aber flugs einen Sitzplatz gesichert und schon geht es mit der ersten Kategorie, den Sippen, los. Leider sind in diesem Jahr nur drei am Start. Zwischendurch wird mit allen zusammen ein Lied gesungen und dann darf man wieder den anderen beim Singen und Musizieren zusehen.

Die traditionellen Singekreise sind in diesem Jahr sehr stark und machen richtig Spaß beim Zuhören. Vorbei die Zeit, als dies die langweiligste Kategorie des Hamburgers war. Endlich kommt die vierte Kategorie dran, die offene. krydi und py singen als Dritte von vier Gruppen. Sie legen einen guten Auftritt hin, auch wenn man merkt, dass krydors Stimme im Laufe des Tages ein wenig gelitten hat.

Die letzte Kategorie „1 Lied/7 Tage“ war am Ende noch einmal interessant, weil die drei Gruppen aus dem gleichen Lied „Im Frühtau zu Berge“ drei unterschiedlichste Versionen machten. Die Interpretationen waren bunt und hörenswert. Die Jury zog sich zu Beratungen zurück und wir alle warteten gespannt auf die Verkündigung der Platzierungen.

Als der dritte Platz genannt wird, bin ich schon mal beruhigt. Sie sind zum Glück nicht Letzte, das ist doch schon was. Dann folgen zwei zweite Plätze und auch hier keine Nennung von „krypy“. Ich frag bei Onno und Natascha nach, ob das schon alle waren? Unglaublich. krydor und pyro gewinnen tatsächlich den ersten Platz. Die Grauhemden um mich herum freuen sich und auch der Rest des Saales scheint damit einverstanden zu sein.  Die Sieger dürfen noch einmal singen und bekommen als Preis eine Cajón vom Pfadfinderhilfsfonds gestiftet.

Ein toller Singewettstreit geht mit „Nehmt Abschied Brüder“ zu Ende. Auf verschiedenen Nachfeiern wird noch bis in die Nacht gesungen und Spaß gehabt. Der nächste Hamburger Singewettstreit findet voraussichtlich am 22.02.2014 statt.

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