Herbstlager 2011 – Interstellare Begegnungen

„Unser Planetensystem „DH“ befindet sich in einer schwierigen Situation. Die Planeten des Systems werden von einer dunklen Energie bedroht, die dafür sorgt, dass diese langsam aber sicher auseinanderbrechen. Alle Planeten? Nein! Ein einzelner Planet (Hela `11) hört nicht auf, der schwarzen Energie Widerstand zu leisten.

Abgeordnete aller Planeten (eurer Sippen) finden sich nun auf Hela `11 ein, um die Orga, das einheimische Volk dieses Planeten, dazu zu überreden ihnen etwas von ihrer hoch entwickelten Energie abzugeben. Denn nur diese ermöglicht es Hela `11 überhaupt weiter zu existieren.“

Zitat aus der Einladung

Die Okapis beim Zwima

An einem wunderschön sonnigen Freitag ging es los, und dank barmherziger Busfahrer mussten wir so gut wie nichts von den befürchteten neun Kilometern wandern. Nach strategischen Überlegungen zur Anordnung haben wir uns auf eine Art Kreis geeinigt und konnten aufbauen. Aber nicht die gewöhnlichen Bauten, es gab Jets, Planeten, Turbinen und mehr galaktische Kreativität. So richtig bewundern konnten wir die allerdings erst am nächsten Tag, denn als wir alle fertig waren und uns zur Lagereröffnung und Andacht versammelten war es schon dunkel.

Der Samstag begann wie üblich mit Frühsport, Waschen, Frühstücken und Morgenwache. Darauf folgten die Lagerbauten, wo ein Portal, ein Todesstern (Müllständer), ein Heimatplanet (Jurte) und weitere nützliche Dinge gebaut wurden.

Als dann unser Planetensystem vervollständigt war, mussten natürlich auch dessen Bewohner nachziehen. Da gab es die fröhlich-gelben Bewohner des Hippieplaneten Chajadiflaila (Iltis); allerlei bemantelte Gestalten die auf Hela ´11 hausten (Ozelot); die grünen, mit Pfeil und Bogen bewaffneten Bewohner des Planeten Pandokapi (Okapi); die silbern glänzenden Wesen, die auf Pyroton lebten (Elch) und die Einwohner des Planeten Vulkan, klar an den spitzen Ohren und den blauen Anzügen zu erkennen (Ältere).

Gleich ging es weiter mit interplanetaren Kreativpools, da wurden Waffen und Masken gebastelt, Theaterstücke und Gottesdienste entworfen und vielleicht sogar noch mehr. Da alle Planetenbewohner für den anstehenden Kampf gegen einen verrückten Wissenschaftler gestärkt werden mussten gab es Zwima, bald gefolgt von besagtem Kampf, dem Geländespiel.

In interplanetaren Gruppen bewegten wir uns durch eine relativ kleine Galaxie und lösten verschiedenste Aufgaben was recht entspannt, aber trotzdem spaßig war. Auf diese Weise erbeuteten wir Edelsteine, die dann in Energiesteine getauscht werden konnten, und am Ende mussten wir feststellen, dass tatsächlich jede Gruppe exakt sieben Energiesteine erbeutet hatte. Daher gab es keine Verlierer und nur Gewinner.

Wieder zurück in der eigenen Galaxie kochten und aßen alle wieder in ihren Planetengruppen um dann anschließend einen köstlichen Trank zu brauen, der beim anschließenden Fest gereicht werden sollte. Genau genommen wurden aber nur zwei Tschais gekocht, da nur eine Gruppe an Tee gedacht hatte und sich somit genau acht Teebeutel in der Galaxie befanden.

Endlich versammelten sich alle in der Jurte um eine fröhliche, lustige Feuerrunde mit vielen Liedern und Spielen wie „Peng!“ und „Werwolf“ zu erleben. Bei letzterem wurden auch tatsächlich mit knapper Not alle drei Werwölfe verbrannt.

Nun folgte der ernste und traurige Teil des Lagers, schweigend gingen wir in einer langen Reihe zum Pagodenfeuer um eine wunderschöne Andacht von çova über Zugfahrten ins Ungewisse zu hören. In diesem Rahmen gab es drei tränenreiche Abschiede für pyro und die Elche, was jedoch gleichzeitig der Beginn eines Neuanfangs mit pipper als Sippenführer war, für die Ozelots von ihrer Sippe und ebenso für die Iltisse, die nach den Ozelots auch ihre Fahne einrollen mussten. Burning und ich sagten noch einige Worte zu jedem Sippling und bekamen wirklich anrührende Dankesworte zurück. Es war unglaublich traurig, aber doch ein feierlicher und würdiger Abschied für so schöne Sippenzeiten.

Da es schon recht spät war leerte sich die Jurte in der Nachfeuerrunde bald, trotzdem waren um vier Uhr, als der befürchtete angekündigte Überfall endlich kam außer der Nachtwache noch einige wach. Wir weckten auch noch die Älteren und warnten alle Sippen, was jedoch völlig unnötig war, denn außer, dass das Lagertor weggetragen wurde, ist überhaupt nichts passiert. So konnten wir dann doch noch etwa zwei Stunden Schlaf kriegen, der jedoch bei vielen von der Kälte getrübt wurde, denn so warm es tags wurde, so kalt war es nachts.

Frierend standen wir also am Sonntag auf, bis zum Gottesdienst war es aber schon wieder so warm, dass die meisten sich bis aufs Fahrtenhemd ausschälten. Nach dem sehr gelungenen Gottesdienst, der sich um Dag Hammarskjöld drehte, sahen wir noch das lustige, am Tag zuvor entstandene Theaterstück. Dann wurden alle Bauten wieder abgebaut und wir versammelten uns zur üblichen Fotosession, bei der auf dem Älterenfoto jetzt die Mehrheit der Lagerteilnehmer zu sehen war.

Nach dem Lagerschluss wanderten wir ab, und diesmal wirklich, denn der Bus fuhr nicht. Recht lange neun Kilometer später kamen alle pünktlich am Bahnhof in Eschede an, sodass sogar noch gezwiemt werden konnte. Die Rückfahrt ging glatt vonstatten und um einige interstellare Begegnungen reicher gingen alle nach Hause.

Herzlich Gut Pfad,

flaisa

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